Weitere Engagementstrategien

Engagementstrategien auf Bundesebene

Vor über zehn Jahren wurde zuletzt eine Engagementstrategie durch das Bundeskabinett verabschiedet. Dem ging ein vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement organisierter Beteiligungs- und Beratungsprozess voraus, der in umfangreichen Empfehlungen für die Bundesregierung mündete.

Engagementstrategien auf Länderebene

Bei der Engagementförderung sind alle föderalen Ebenen gefragt: In den letzten Jahren haben viele Bundesländer die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements systematisch ausgerichtet und Engagementstrategien entwickelt – teilweise auch formal verabschiedet – oder streben dies an. Hier findet ihr einen Überblick, welche Schwerpunkte diese Strategien beinhalten und wie sie entwickelt wurden.

Bundesländer mit Engagementstrategien:

  • Baden-Württemberg

    Hintergrund

    In Baden-Württemberg ist traditionell ein großer Anteil der Bürgerinnen und Bürger engagiert. Doch das Engagement verändert sich: Engagementquoten stagnieren oder sinken, insbesondere in ländlichen Gebieten, gleichzeitig gibt es unter nicht Engagierten eine hohe Bereitschaft, sich einzubringen. Die Notwendigkeit, grundlegende strukturelle Maßnahmen und Impulse zu identifizieren, mit denen unter anderem Hindernisse beseitigt und Brücken ins Engagement gebaut werden sollen, trat klar zutage.

    Vor diesem Hintergrund entstand die Idee einer landesweiten Strategie bei der Landesnetzwerkkonferenz Bürgerschaftliches Engagement, in der nahezu alle Multiplikatoren und Unterstützer des Bürgerschaftlichen Engagements, von den kommunalen Spitzenverbänden über die Verbände der Liga der freien Wohlfahrtspflege , den Landesministerien, die mit dem Thema in enger Verbindung stehen, ARBES e. V. als Verbund freier Initiativen, bis zu den Fachkräften aus den Kommunen, Sportverbände, und viele mehr vertreten sind.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    2012 – 2014: Erarbeitung der Engagementstrategie mit Handlungsempfehlungen; 2014 – 2017: Beschluss des Ministerrats zur Umsetzung der Engagementstrategie sowie Umsetzungsphase; seit 2018: Weiterentwicklung und Umsetzung

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Website des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg

     Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    • Stärkung der Engagementpolitik zur Förderung der Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts
    • Neue Vernetzungen fördern
    • Allen Menschen in allen Lebenslagen und mit allen Lebenskonzepten einen Zugang zum Engagement ermöglichen

    Wie wurde die Strategie erarbeitet?

    • Gemeinsame Entwicklung mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auf dem Gebiet des Bürgerschaftlichen Engagements im Land.
    • Verständigung in Bezug auf Förderbedarfe (fünf Handlungsfelder).
    • Fünf Forschungs- und Entwicklungsteams (FETs) erfassen den Status quo sowie Bedarfe und leiten Handlungsempfehlungen ab.
    • Bürgerschaftlich Engagierte, Betroffene und Fachleute aus dem ganzen Land arbeiteten in den FETs mit.
    • Seit dem Jahr 2014 erfolgt die Umsetzung und Erprobung der Maßnahmen (u. a. Landesprogramme zur Förderung von Modellprojekten) sowie die stetige Weiterentwicklung der Strategie.

    Welches Ressort hat die Entwicklung koordiniert?

    Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg

  • Bayern

    Hintergrund

    Die Bayerische Staatsregierung verfolgt seit vielen Jahren eine konsequente und nachhaltige Engagementpolitik und orientiert sich dabei an engagementpolitischen Leitlinien. Ausgangspunkt ist die Überzeugung, dass der Staat Bürgerschaftliches Engagement weder einfordern noch verordnen kann, sondern zusammen mit den Kommunen gute Rahmenbedingungen schaffen muss, damit sich möglichst viele Menschen gerne engagieren, denn ehrenamtliches Engagement ist Ausdruck eines freiheitlichen Staatsverständnisses. Auf dieser Grundlage stärkt die Bayerische Staatsregierung die Engagementlandschaft in Bayern und entwickelt sie gemeinsam mit den Akteuren des Bürgerschaftlichen Engagements weiter.

    In Bayern hat die Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements seit 2014 Verfassungsrang. Art. 121 der Bayerischen Verfassung bestimmt: „Staat und Gemeinden fördern den ehrenamtlichen Einsatz für das Gemeinwohl“.

    Wann wurden die Leitlinien entwickelt?

    Kontinuierlich.

    Wo finde ich Informationen zu den den engagementpolitischen Leitlinien?

    Welche Schwerpunktthemen setzen die Leitlinien?

    • Ausbau der Infrastruktur für das Ehrenamt
      • Förderung des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V. (LBE)
      • Förderung der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen/ Freiwilligenzentren/Koordinierungszentren Bürgerschaftliches Engagement (lagfa bayern e.V.)
      • Ausbau von Freiwilligenagenturen und Freiwilligenzentren zu Zentren für lokales Freiwilligenmanagement (Modellprojekt)
      • Runder Tisch Bürgerschaftliches Engagement
      • www.freilich-bayern.de – die bayerische Engagementplattform
    • Stärkung der Anerkennungskultur
      • Bayerische Ehrenamtskarte
      • Ehrenamtsnachweis Bayern
      • Bayerische Ehrenamtsversicherung
      • Pauschalvertrag mit der GEMA für gemeinnützige eingetragene Vereine
    • Beständige Weiterentwicklung mit neuen Ideen und Ansätzen
      • Bayerischer Ehrenamtskongress
      • Bayerischer Innovationspreis Ehrenamt
      • Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern
      • Pakt für das Ehrenamt

    Zuständigkeit

    Für die engagementfeldübergreifenden Grundsatzfragen des Bürgerschaftlichen Engagements ist das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales zuständig.

  • Berlin

    Hintergrund

    Berlin ist durch eine lange Geschichte des bürgerschaftlichen Engagements gekennzeichnet. Als eine lebendige
    Hauptstadt bietet sie heute vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen, Vereinen, Verbänden, Stiftungen und
    weiteren unterschiedlichen Formen staatlich organisierter Ehrenämter im gemeinwohlorientierten Bereich einen
    Freiraum. Mit dem Ziel dieses vielfältige ehrenamtliche Engagement der Berlinerinnen und Berliner durch gute
    Rahmenbedingungen zu stärken, eine breite Teilhabe an Engagement und Beteiligung zu ermöglichen und gemeinsam eine lebendige und solidarische Gesellschaft zu gestalten, hat das Abgeordnetenhaus am 04. April 2019 die Entwicklung einer Berliner Engagementstrategie beschlossen. Im Zuge eines von der Senatskanzlei koordinierten partizipativen Entwicklungsprozesses bekamen nicht nur die Teilnehmenden der Auftaktveranstaltung, sondern auch alle Berliner Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Vorschläge für die Berliner Engagementstrategie einzureichen.
    Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung und einer Online-Beteiligung wurden mit Expertinnen und Experten aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung vertieft und ergänzt. Der Senat bekennt sich zur Umsetzung der Strategie. Diese knüpft u.a. an die im Jahr 2004 beschlossene „Berliner Charta zum Bürgerschaftlichen Engagement“ an, die dem bürgerschaftlichen Engagement einen höheren Stellenwert in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung verliehen hat. Neben der Berliner Charta war für die Entwicklung der Strategie auch das Papier „Zukunft der Berliner Engagementlandschaft“ relevant, das im Jahr 2016 in einem Beteiligungsprozess erarbeitet wurde und der Weiterentwicklung des bürgerschaftlichen Engagements zusätzliche Impulse verlieh.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    Oktober 2019 bis Dezember 2020

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Engagementportal Bürgeraktiv, Die Berliner Engagementstrategie 2020-2025 – Berlin.de

    Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    • Zugang zum Engagement fördern – Barrieren abbauen.
    • Infrastruktur für Engagement und Beteiligung
    • Chancen der digitalen Transformation nutzen.
    • Mehr Wertschätzung für freiwilliges Engagement

    Wie wurde die Strategie erarbeitet?

    • partizipativer Prozess mit Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik
    • Auftaktveranstaltung mit 200 Teilnehmenden
    • Online-Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger
    • vier Themenforen sowie ein sektorübergreifendes Begleitgremium

    Welches Ressort hat die Entwicklung koordiniert?

    Senatskanzlei des Landes Berlin

  • Brandenburg

    Hintergrund

    Für die Engagementförderstrategie des Landes Brandenburg gab es anders als in den anderen Bundesländern bisher keinen formalisierten Beteiligungsprozess, der in eine formal verabschiedeten Strategie mündete. Die Strategie in Brandenburg ist vielmehr Ergebnis eines langjährigen Aufbau- und Konsolidierungsprozesses, mit stetigen Neujustierungen, Ergänzungen und Erweiterungen.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    Die Ausrichtung der Engagementförderung wird seit gut 20 Jahren kontinuierlich im Dialog zwischen Landesregierung und Zivilgesellschaft entwickelt. 2005 erklärte die Landesregierung Brandenburg das Ehrenamt zur „Chefsache“ und richtete in der Staatskanzlei die Koordinierungsstelle für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement ein.

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Webseite: www.ehrenamt-in-brandenburg.de

    Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    • Stärkung von Netzwerken und Bündnissen auf Landes- und kommunaler Ebene
    • Beratung, Information, Service für Engagierte und Vereine
    • Fort- und Weiterbildung
    • Anerkennung, Würdigung, Wertschätzung
    • Digitalisierung im Engagement
    • Unterstützung der Kommunen z.B. über das Programm Zusammenhalt
    • Festigung und Ausbau lokaler Strukturen der Engagementförderung – z.B. über die Förderung der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen – Lagfa-Brandenburg
    • Stärkung der frühen Förderung von Engagement und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
    • Bildung und bürgerschaftliches Engagement
    • Demokratieentwicklung, Bürgerbeteiligung
    • Nachhaltigkeit
    • Nachwuchsgewinnung
    • Engagement älterer Menschen, Babyboomer
    • Integration von Flüchtlingen und Migrantinnen und Migranten

    Wie wurde die Strategie erarbeitet?

    Die Staatskanzlei des Landes Brandenburg steht im regelmäßigen Austausch mit den Ressorts der Landesregierung, mit dem 2013 gegründeten Landesnetzwerk für bürgerschaftliches Engagement, mit den Landkreisen und kreisfreien Städten. Sie entwickelt Instrumente und strategische Ansätze in diesem Austausch kontinuierlich weiter. Jüngstes Beispiel ist der Ideenwettbewerb „Zukunft Ehrenamt“ des Ministerpräsidenten.

    Welches Ressort hat die Entwicklung koordiniert?

    Staatskanzlei des Landes Brandenburg

  • Bremen

    Zum Hintergrund

    Die Engagementstrategie des Landes Bremen definiert Ziele und Maßnahmen, die die Bremer Engagementlandschaft noch zugänglicher, inklusiver und vielfältiger werden lassen.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    Der Prozess zur Entwicklung einer Engagementstrategie für das Land Bremen wurde im Frühjahr 2022 aufgenommen und im Sommer 2023 abgeschlossen.

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Engagementstrategie des Landes Bremen

    Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    • Sichtbarkeit, Anerkennung und Wertschätzung des freiwilligen Engagements
    • Freiwilligenarbeit braucht Ehren- und Hauptamt
    • Austausch-, Beratungs- und Qualifizierungsangebote
    • Förderung vereinfachen und verstetigen
    • Hürden abbauen – Freiwilliges Engagement offen für alle
    • Synergien nutzen – gemeinsame Orte schaffen
    • Junges Engagement verstärken
    • Innovation – neue Formen von Engagement
    • Engagement und Digitalisierung
    • Starthilfe für junge Initiativen

    Wie wurde die Strategie erarbeitet?

    Der Prozess zur Entwicklung der Engagementstrategie wurde partizipativ gestaltet. Es wurden Akteurinnen und Akteure aus allen Bereichen des freiwilligen Engagements beteiligt.

    Welches Ressort hat die Entwicklung koordiniert?

    Die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport

  • Hamburg

    Hintergrund

    Der Hamburger Senat hat bereits im Jahr 2014 eine eigene Engagementstrategie veröffentlicht. Nachdem im April 2017 die Hamburgische Bürgerschaft um eine Fortschreibung der Engagementstrategie ersucht hatte, wurde diese im Jahr 2019 durch den Hamburger Senat vorgelegt. Das zentrale Anliegen der aktuellen Engagementstrategie ist es, allen Hamburgerinnen und Hamburgern einen möglichst einfachen Zugang zu einem passgenauen freiwilligen Engagement zu ermöglichen und gute Rahmenbedingungen für die Ausübung des Engagements bereitzustellen.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    Die über ein Jahr entwickelte und 2014 verabschiedete Engagementstrategie wurde von April 2017 bis Dezember 2019 weiterentwickelt.

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Hamburger Stadtportal

    Publikation „Hamburger Engagementstrategie“,
    Link zur barrierearmen Version

    Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    • Engagement im Sozialraum stärken.
    • Qualifizierung und Supervision ausbauen.
    • Chancen der Digitalisierung nutzen.
    • Austausch und Vernetzung fördern.
    • Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamt verbessern.
    • Wertschätzung für Engagierte deutlich erfahrbar machen.
    • Unterrepräsentierte Gruppen gezielter unterstützen.
    • Wirtschaft stärker einbinden.

    Wie wurde die Strategie erarbeitet?

    • Behördenabfrage & Workshops in Bezirken
    • Online-Befragung der Bevölkerung
    • Fachtag & Expertinnen- und Expertenrunden aus der Hamburger Engagementlandschaft

    Welches Ressort hat die Entwicklung koordiniert?

    Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration auf Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft

  • Hessen

    Zum Hintergrund

    Hessen ist ein Ehrenamtsland. Das freiwillige Engagement ist dabei so vielfältig wie die Hessinnen und Hessen selbst, von denen sich rund jede/jeder Zweite engagiert. Dieses vielfältige Engagement zu fördern, ist seit langem ein wichtiges Ziel der Hessischen Landesregierung. Ein sichtbares Zeichen: Die Förderung des Ehrenamtes ist zwischenzeitlich als Staatsziel in der hessischen Verfassung verankert.

    Eine Übersicht der zahlreichen Aktivitäten gibt der „Bericht zur Förderung des Engagements im Ehrenamt durch die Hessische Landesregierung“.

    Wann wurde Strategie entwickelt?

    Die strategische Förderung des ehrenamtlichen Engagements in Hessen erfolgt in Hessen bereits 1999 mit dem Start der Ehrenamtskampagne „gemeinsam-aktiv“. In langjähriger Zusammenarbeit mit Kommunen, Verbänden und zivilgesellschaftlichen Partnern erfolgt eine stete Weiterentwicklung. Bereits 2001 wurde zudem die LandesEhrenamtsagentur Hessen (LEAH) gegründet. Die LEAH ist Netzwerkerin und unterstützt als Scharnier-, Fach- und Servicestelle auch den Auf- und Ausbau der lokalen Infrastruktur.

    Im Zuge des Wechsels in 2020 hin zur Dachmarke „#deinehrenamt“ wurde die Homepage zu einem modernen Serviceportal für Engagierte und organisierte Zivilgesellschaft in Hessen weiterentwickelt. Mit dieser umfassenden Informations- und Beteiligungsplattform wird den Bedürfnissen von Engagierten und organisierter Zivilgesellschaft Rechnung getragen. Unter der einprägsamen und unverkennbaren Marke #deinehrenamt erfolgt die Weiterentwicklung der hessischen Engagementförderung.

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Beim Informationsportal der Dachmarke #deinehrenamt.

    Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    Die drei Grundsäulen der hessischen Strategie zur Förderung des Engagements und Ehrenamtes sind:

    • Anerkennung,
    • Förderung und
    • Schaffung und Gewährleistung geeigneter Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement.

    Die dazugehörigen Maßnahmen und Angebote sind vielfältig. Sie reichen beispielsweise von klassischen Auszeichnungen bis zur Sichtbarmachung über die Initiative des Monats oder die Ehrenamts-Card mit ihren Vergünstigungen. Die monetäre Förderung erfolgt über verschiedene, spezielle Programme in den Ressorts und einer eigenen Förderrichtlinie in der Hessischen Staatskanzlei. Darüber hinaus wurden bspw. Rahmenverträge zum Schutz der Freiwilligen gegen Unfall- und Haftpflichtrisiken geschlossen. Zudem bietet die LEAH, gemeinsam mit starken Partnern, verschiedene Qualifizierungen für unterschiedliche Bedürfnisse an und schafft regelmäßig Möglichkeiten für einen fachbezogenen Austausch in Netzwerken.

    Dem Ziel der Hessischen Landesregierung, verlässlicher Partner für verschiedene Zielgruppen zu sein sowie mit Angeboten in den unterschiedlichen Engagementfeldern zu unterstützen – auch bei besonderen Herausforderungen –, wird durch die seit über zwanzig Jahren kontinuierlich geleistete Arbeit und dauerhafte zur Verfügungstellung von Ansprechpartnern entsprochen.

    Welches Ressort koordiniert die Entwicklung?

    Hessische Staatskanzlei

  • Nordrhein-Westfalen

    Hintergrund

    Die Landesregierung NRW hat 2018 den Prozess zur Entwicklung einer Engagementstrategie für das Land initiiert. Der Entwicklungsprozess zielte darauf ab, unter Mitwirkung möglichst vieler Akteure die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement zu verbessern und dazu beizutragen, neue Engagierte zu gewinnen sowie gemeinsam eine solidarische und vielfältige Gesellschaft zu gestalten. Engagierten vor Ort, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Kommunen, Unternehmen, Universitäten und freien Trägern des Landes soll ein ermöglichender Rahmen geboten werden, um bürgerschaftliches Engagement vor Ort auf- und auszubauen sowie Hemmnisse abzubauen.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    April 2018 bis Februar 2021

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Website „engagiert in NRW“ der Landesregierung Nordrhein-Westfalen

    Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    • Teilhabe für alle ermöglichen – Vielfalt anerkennen.
    • Entbürokratisieren, rechtliche Rahmenbedingungen und finanzielle Förderung engagementfreundlich gestalten.
    • Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen erfolgreich gestalten.
    • Organisationen weiterentwickeln – Kompetenzen stärken.
    • Engagement anerkennen – Image stärken – Engagierte gewinnen .
    • Engagementlandschaft koordinieren und vernetzen.
    • Digitales Engagement voranbringen.
    • Engagement von Unternehmen sichtbar machen und unterstützen.
    • Engagement in verschiedenen Lebensphasen ermöglichen.

    Wie wurde die Strategie erarbeitet?

    • Interviews und Gespräche in allen Kreisen und kreisfreien Städten des Landes
    • themenoffene Veranstaltungen und Online-Austausch in den fünf Regierungsbezirken
    • Interministerielle Arbeitsgruppe (alle Ministerien des Landes vertreten)
    • Steuerungsgruppe mit Repräsentantinnen und Repräsentanten der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und staatlichen Institutionen

    Welches Ressort hat die Entwicklung koordiniert?

    Landesregierung, Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen

  • Rheinland-Pfalz

    Hintergrund

    Für die Engagementförderstrategie des Landes Rheinland-Pfalz gab es anders als in den anderen Bundesländern bisher keinen formalisierten Beteiligungsprozess, der in einer formal verabschiedeten Strategie mündete. Die Strategie in Rheinland-Pfalz ist vielmehr Ergebnis eines langjährigen Aufbau- und Konsolidierungsprozesses, mit stetigen Neujustierungen, Ergänzungen und Erweiterungen.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    Die Ausrichtung der Engagementförderung wird seit 20 Jahren kontinuierlich im Dialog zwischen Landesregierung und Zivilgesellschaft entwickelt.

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Website wir-tun-was.rlp.de der Landesregierung Rheinland-Pfalz

    Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    • Stärkung von Netzwerken und Bündnissen auf Landes- und kommunaler Ebene
    • Beratung, Information, Service
    • Fort- und Weiterbildung
    • Anerkennung, Würdigung, Wertschätzung
    • Forschung zum bürgerschaftlichen Engagement
    • Digitalisierung (Projekt „Digital in die Zukunft“)
    • Unterstützung der Kommunen (Engagierte Stadt, Initiative „Ich bin dabei!“)
    • Festigung und Ausbau lokaler Strukturen der Engagementförderung
    • Stärkung der frühen Förderung von Engagement und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
    • Bildung und bürgerschaftliches Engagement
    • Demokratieentwicklung, Bürgerbeteiligung
    • Nachhaltigkeit
    • Verstärkter Wettbewerb um das Ehrenamt
    • Monetarisierung
    • Vereinsentwicklung
    • Nachwuchsgewinnung
    • Engagement älterer Menschen, Babyboomer
    • Integration von Flüchtlingen und Migrantinnen und Migranten

    Wie wurde die Strategie erarbeitet?

    Seit 2018 trifft sich das Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement einmal jährlich.

    Welches Ressort hat die Entwicklung koordiniert?

    Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz

  • Sachsen-Anhalt

    Hintergrund

    Die Entwicklung einer Engagementstrategie geht in Sachsen-Anhalt auf eine Große Anfrage und einen Beschluss des Landtages zurück. Der Aufforderung, diese Strategie unter Beteiligung der Zivilgesellschaft, der Kommunen und Wirtschaft auszuarbeiten, kam die Regierung mit der Einrichtung einer Steuerungsgruppe nach, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller Ressorts sowie Akteurinnen und Akteuren aus Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammengesetzt.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    September 2019 bis September 2022

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Landesportal Sachsen-Anhalt

    Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    • Bürgerschaftliches Engagement verdient mehr Anerkennung und Wertschätzung.
    • Ehrenamt braucht Hauptamt.
    • Entbürokratisierung und Vereinfachung der Projektförderung.
    • inklusive Engagementförderung.

    Wie wurde die Strategie erarbeitet?

    • Dialog aller Fachressorts mit Engagierten
    • Dialog mit kommunalen Spitzenverbänden, LIGA der Freien Wohlfahrtspflege im Land Sachsen-Anhalt e.V., engagierten Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, wie z. B. die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Sachsen-Anhalt e.V., Sportverbänden, Umwelt- und Naturschutzverbänden sowie Feuerwehren
    • Ressortveranstaltungen
    • Hackathon mit Jugendlichen
    • Dialog mit Netzwerk „Engagierte Stadt“

    Welches Ressort hat die Entwicklung koordiniert?

    Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalts auf Beschluss des Landtags

  • Schleswig-Holstein

    Hintergrund

    Mit der Engagementstrategie möchte die Landesregierung von Schleswig-Holstein Herausforderungen wie der Überalterung vieler Vereine, einem verändertem Engagementverhalten, neuen Formen des Ehrenamtes oder der Digitalisierung begegnen. In diesem Rahmen sollen Impulse für das Engagement gesetzt, engagementfördernde Strukturen auf- und ausgebaut sowie die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement verbessert werden.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    Seit 2019

    Wo finde ich Informationen zur Engagementstrategie?

    Website engagiert-in-sh.de

    Welche Schwerpunktthemen sind in der Strategie verankert?

    1. Phase 2020-2022: Neue Impulse für das Engagement durch Auf- und Ausbau von Strukturen: neue Fortbildungsangebote, hauptamtliche Koordination für die LAG Freiwilligenagenturen, Beratung für Kommunen, gezielte Unterstützung durch ein Förderprogramm für engagementfreundliche Strukturen in den Kommunen, Vernetzung der Fachkräfte, Weiterentwicklung der bewährten Engagement-Instrumente wie der Ehrenamtskarte, den EhrenamtMessen und dem Engagementportal www.engagiert-in-sh.de. Inhalte: Digitalisierung, Zukunft des Ehrenamtes, Kommune braucht Ehrenamt

    2. Phase: 2023 -2025: Ziele: Strukturen verstetigen, Kommunale Engagementförderung fortführen, fachlichen Austausch und Vernetzung fördern, Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Kooperationspartnerinnen und -partnern, Fortführung der erfolgreichen Maßnahmen, Ergänzung um aktuelle Formate und Inhalte, Interministerieller Workshop zur Identifizierung von Synergien und Schnittstellen innerhalb der Landesverwaltung initiieren. Geplante Inhalte: Inklusives Engagement, Ländlicher Raum, Vielfalt und Empowerment.

    Wie wurde die Strategie erarbeitet?

    • Planungsgespräche mit allen zivilgesellschaftlichen Akteuren 2019
    • Durchführung und Weiterentwicklung in Kooperation mit ausgewählten Akteuren der Zivilgesellschaft seit 2020
    • Verwaltungsinterne Workshops auf Landesebene ab 2023

    Welches Ressort hat die Entwicklung koordiniert?

    Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein

Bundesländer mit Engagementstrategie in Planung

  • Mecklenburg-Vorpommern

    Zum Hintergrund

    Im Land Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit vielen Jahren engagementfördernde Einrichtungen. Seit 2014 stieg die Zahl der Einrichtungen von 84 auf 109. Die im Jahr 2015 gegründete Stiftung für Engagement und Ehrenamt Mecklenburg-Vorpommern ist die größte engagementfördernde Struktur des Landes. Sie unterstützt bürgerschaftlich Engagierte und Ehrenamtliche durch:

    • Information, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit zu Fragen des Ehrenamtes und des bürgerschaftlichen Engagements,
    • Erfahrungs-, Wissens- und Informationsaustausch sowie die Vernetzung zwischen ehrenamtlich bzw. bürgerschaftlich Engagierten,
    • Aus-, Fort- und Weiterbildung von ehrenamtlich bzw. bürgerschaftlich Engagierten,
    • Maßnahmen zur Anerkennung und Würdigung der Verdienste ehrenamtlicher bzw. bürgerschaftlich Engagierter,
    • Projekte zur Unterstützung bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements,
    • Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte mit anderen Institutionen und Organisationen
    • Beschaffung und Bereitstellung von Mitteln zur Verwendung für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke durch Dritte im Rahmen des gemeinnützigkeitsrechtlich Zulässigen.

    In Bezugnahme auf die Empfehlungen der Enquete-Kommission „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern“ hat der Landtag Mecklenburg-Vorpommern die Landesregierung aufgefordert, eine landesweite Engagementstrategie zu erarbeiten.

    Wann soll die Strategie erarbeitet werden?

    Bis 2025

    Wo finde ich Informationen zur Engagementförderung des Landes?

    Website des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Sport

    Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Mecklenburg-Vorpommern

    Welches Ressort koordiniert die Entwicklung?

    Ministerium für Soziales, Gesundheit und Sport

  • Niedersachsen

    Hintergrund

    In Niedersachsen hat die vom Landtag eingesetzte Enquete-Kommission „Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement verbessern“ die Lage des Engagements systematisch untersucht und Empfehlungen erarbeitet. Dazu zählt auch die Entwicklung einer Engagementstrategie.

    Wann wurde die Strategie entwickelt?

    Es liegt eine Empfehlung zur Entwicklung einer Engagementstrategie durch die Enquete-Kommission „Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement verbessern“ vor, die von Oktober 2020 bis März 2022 gearbeitet hat.

    Wo finde ich Informationen zur Enquete-Kommission „Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement verbessern“?

    Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Rahmenbedingungen für das ehrenamtliche Engagement verbessern“ des Niedersächsischen Landtag vom 11. März 2022

    Welche Schwerpunktthemen wurden in der Enquete-Kommission behandelt?

    • junge Menschen, Schülerinnen und Schüler, Nachwuchsgewinnung
    • Digitalisierung
    • Finanzen und Förderungen
    • Diversität
    • ehrenamtliches Engagement, Unternehmen und Erwerbsarbeit
    • Anerkennung
    • Qualitätssicherung und Fortbildungen
    • Struktur, Koordination, Vernetzung
    • Organisationsformen und Beteiligungsstrukturen
    • Gemeinnützigkeitsrecht
    • Ausnahmezeiten, Pandemien und Corona
    • Ehrenamtsstrategie und Koordinierungsstelle
    • fluides Engagement und Gemeinwesenarbeit
      Bürokratieabbau

    Welches Ressort wird die Entwicklung koordinieren?

    Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport

Weitere Formen der institutionalisierten Engagementförderung

  • Saarland

    Zum Hintergrund

    Mit 11 Vereinen pro 1.000 Einwohnerinnen hat das Saarland die höchste Vereinsdichte in Deutschland. Das Ehrenamt stellt damit eine entscheidende gesellschaftliche Kraft dar, die die Landesregierung schützen und unterstützen will.

    Wo finde ich Informationen zur saarländischen Engagementförderung?

    Website der Staatskanzlei des Landes Saarland

    Welche Schwerpunkte hat die saarländische Engagemenförderung?

    • Finanzielle Förderung (z.B. Förderprogramm „Saarland zum Selbermachen“)
    • Anerkennung (z.B. Ehrenamtskarte, Kompetenznachweis, Auszeichnungen)
    • Serviceangebote (z.B. Ehrenamtsversicherung)

    Welches Ressort koordiniert die Engagementförderung?

    Staatskanzlei des Saarlandes

  • Sachsen

    Sachsen hat keine explizite Engagementstrategie. Gleichwohl ist die ideelle und materielle Engagementförderung strategisch ausgerichtet. In diesem Sinne wurde im November 2022 die Engagementstiftung Sachsen ins Leben gerufen, die verschiedene Bereiche des bürgerschaftlichen Engagements im Portfolio hat. Der Freistaat Sachsen arbeitet eng mit der Stiftung zusammen und beteiligt 2023 sich am Grundkapital der privatrechtlichen Stiftung mit einer Zustiftung.

    Über die Bürgerstiftung Dresden erfolgt eine umfangreiche materielle Unterstützung von Ehrenamtlichen im Rahmen des Programms „Wir für Sachsen“. Auch mit dieser Stiftung arbeitet der Freistaat eng zusammen.

    Ferner erhalten die Landkreise und Kreisfreien Städte sowohl ein kommunales Ehrenamtsbudget als auch ein Bürgerbudget. Mit diesen Mitteln können die Kommunen eigene Schwerpunkte setzen.

    Überblicks-Website der Engagementstiftung Sachsen

    Programm-Website der Bürgerstiftung Dresden

  • Thüringen

    Zum Hintergrund

    Im Vergleich der neuen Bundesländer hat Thüringen laut Freiwilligensurvey die höchste Engagementquote (40,8%) und nimmt auch zeitlich die Spitzenposition ein: Der Landtag beschloss bereits 2001 die Gründung einer Ehrenamtsstiftung, die über ein breites und dezentral ausgerichtetes Profil verfügt und für viele andere zum Vorbild wurde. Sie wird zu fast 100% aus Landesmitteln finanziert.

    Wo finde ich Informationen zur Thüringer Ehrenamtsstiftung?

    Website der Thüringer Ehrenamtsstiftung

    Welche Schwerpunkte gehören zur Arbeit der Thüringer Ehrenamtsstiftung?

    Besonders ausgeprägt ist die von der Stiftung geschaffene Anerkennungskultur, aber auch die Schaffung von Engagement-Infrastruktur (Freiwilligenagenturen), die Förderung des Engagements vor Ort und die Öffentlichkeitsarbeit zwecks Werbung für das Engagement haben in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen.

    Zu den Schwerpunkten der Thüringer Ehrenamtsstiftung gehören

    • Würdigung ehrenamtlicher Tätigkeiten und Schaffung einer Anerkennungskultur (Preise, Zertifikate, Würdigung in den Medien)
    • Öffentlichkeitsarbeit zur Bedeutung des Ehrenamtes
    • Schaffung einer Engagement-Infrastruktur: Freiwilligenagenturen, Ehrenamtsbeauftragte in den Kommunen
    • Beratung Engagierter
    • Vernetzung Engagierter untereinander und mit öffentlichen Institutionen
    • Unterstützung der Zusammenarbeit von Trägern gemeinnütziger Tätigkeit mit Vertretern der Politik, der Verwaltung sowie allen relevanten Interessenvertretungen
    • Interessenvertretung der freiwillig Engagierten gegenüber der Politik
    • Weiterbildung und Qualifizierung freiwillig Engagierter
    • Förderung von Modellprojekten
    • Unterstützung von Vereinen in Notlagen (Corona, Energiekrise)

    Welches Ressort koordiniert die Engagementförderung?

    Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Thüringen